Geselliges Erzählen in Rahmenzyklen

Goethe – Tieck – E.T.A. Hoffmann



Rahmenzyklen ‚im Geschmack des Boccaz‘ – das sind keine amorphen Sammelsurien, die in ein zufälliges Rahmengespräch sowie ‚eigentliche‘ Geschichten zerfallen. Werke dieser Gattung präsentieren sich als stringente Kompositionen: Einzelerzählungen, die nicht für sich zu stehen vermögen, fordern stets aufs neue dichterische Antwort, generieren einen sympoetischen, rahmenzyklischen Dialog – ein vollzughaftes Ganzes, in dem Erzählungen und Erzähler zueinander finden, in dem eine Geselligkeit der Texte, zumal in sozialen Krisensituationen, zum Fundament gesellig-gesellschaftlichen menschlichen Miteinanders avanciert. Unter dieser Perspektive nimmt »Geselliges Erzählen in Rahmenzyklen. Goethe – Tieck – E.T.A. Hoffmann« die »Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten«, den »Phantasus« sowie die »Serapions-Brüder« in den Blick. Textnahe Analysen erschließen drei Modelle rahmenzyklischer Sozialpoesie, die in der deutschen Literatur um 1800 eine Hochkonjunktur erlebt: einen zentralen Ausschnitt der meta-rahmenzyklischen Diskussion der Autoren über Konzepte einer poetisch-dialogischen Sozialreform angesichts politisch-gesellschaftlicher Umbrüche im Spannungsfeld von Revolution und Restauration.

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Thomas Meißner in: Athenäum, 2009, 223ff

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Mario Zanucchi in: Arbitrium, 28 (2010), Heft 1, 85ff

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Franz-Josef Deiters in: Germanistik, Bd. 50 (2009), Heft 1-2, 276f [1785]

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Lars Korten in: Goethe-Jahrbuch, 125. Bd., 2008, 324f




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