Die Protagonisten der gesellschaftlichen Reformbewegungen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überschreiten zurzeit traditionelle Altersgrenzen. Einst „Problem für Künstler“ (Benn), ist das ‚Altern der Avantgarden‘ heute, auch aus demografischen Gründen, ein Problem der Mehrheitsgesellschaft: Wie konzipieren die Nachkriegs-Avantgarden, die auf ästhetische und soziale Progression abzielten, Altern? Welchen Platz kann Altern in Wertesystemen einnehmen, denen Jugendlichkeit als Voraussetzung der Erneuerung gilt?
Der Band untersucht Denk- und Stilfiguren, Erzählmodelle und Bildentwürfe, die den immanenten Widerspruch ‚alternder Avantgarden‘ aufgreifen: Altern als Kanonisierung im Mainstream (68er), als Selbsthistorisierung (Frauenbewegung), als Subversion und Resignation (DDR-Avantgarden nach 1989), als Frage der Halbwertszeit ‚neuer‘ Medien (Internet, Buchmarkt), als Generationenkampf (Literaturkritik) und als Grenzgang zwi-schen gesellschaftspolitischer Liberalität und ästhetischer Belastbarkeit (Pop-Generation).

 
 
 

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Florian Vaßen in: Zeitschrift für Theaterpädagogik, Okt. 2012, 82

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Catriona Firth in: The Year´s Work in Modern Language Studies, 2011, vol. 73 (2013), 376ff

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