Das Wagnis der Autonomie

Studien zu Karl Philipp Moritz, Wilhelm von Humboldt, Heinrich Gentz, Friedrich Gilly und Ludwig Tieck



Autonomie ist ein Schlüsselbegriff der Literatur und Kultur um 1800. Er kodiert nicht nur die Unabhängigkeitserklärung der Kunst, sondern auch jene Konzepte, mit denen sich das Individuum der Goethezeit neue Denk- und Handlungsoptionen zu geben versucht. Im Zentrum der in dieser Arbeit versammelten Studien stehen daher Beobachtungen zur Individualiät in literarischen und theoretischen Schriften der Jahre von 1780 bis 1810. Zu den untersuchten Autoren gehören dabei Literaten wie Karl Philipp Moritz und Ludwig Tieck, aber auch der Kultur- und Sprachtheoretiker Wilhelm von Humboldt und die klassizistischen Architekten Friedrich Gilly und Heinrich Gentz.
Die den Lektüren dieses Buches zugrundeliegende These geht dahin, in der literarischen und theoretischen Arbeit am Ich die experimentelle Entwicklung eines neuen Begriffes von Autonomie zu sehen. Neu ist diese Autonomie nicht nur im Hinblick auf die Modi des Schreibens, neu ist sie auch durch die Pluralität und Optionalität der Rollen, mit der sich das Individuum in der kontingenten Moderne um 1800 konfrontiert sieht. Sie werden im Medium der Schrift reflektiert und in experimentellen Akten des Schreibens und Entwerfens erfahren, in Akten, die zugleich ein Spiegel der ästhetischen Denkbewegungen im Berlin der Jahre um 1800 sind.

""
Martin Bollacher in: Germanistik, Bd. 54 (2013), Heft 1-2, 108f [489]

""
Nikolas Immer in: Informationsmittel (IFB), 21 (2013), 4 [01] [http://ifb.bsz-bw.de/bsz370016939rez-1.pdf?id=6217]




zurück