Die Mehrsprachigkeit in und von literarischen Texten ist eine Herausforderung für die Philologie der Gegenwart. Das verwundert insofern, als die historischen Ursprünge der Disziplin gerade in der Auseinandersetzung mit dem sprachlich Fremden liegen. Doch die strategische Bevorzugung ästhetisch und geistesgeschichtlich bedeutsamer Fragestellungen und die Austreibung der Linguistik aus der Literaturwissenschaft haben in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend bewirkt, dass man zugunsten des interpretatorischen Mehrwerts auf die genaue Analyse der konkreten Sprachlichkeit verzichtet. Sprachliche Interferenzen im literarischen Text müssen aber im Detail und im Wissen um das Risiko interpretatorischer Irrelevanz untersucht werden. Das Relevanzrisiko wird dabei umso höher, je aktueller und damit weniger in bewährte Deutungsmuster eingebettet die behandelten Texte sind. Die Beiträge dieses Bandes stellen sich diesem Risiko.

 
 
 

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Elena Polledri in: Studi Germanici, N° 7 (2015), 410ff

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