La Scapigliatura. Schreiben gegen den Kanon

Italiens Weg in die Moderne



Die Scapigliatura (1858–1880) ist eine Mailänder Künstlergruppe, die der jungen Generation nach der Einigung Italiens ein Sprachrohr sein möchte. Die Schriftsteller und Publizisten Arrigo und Camillo Boito, Giovanni Camerana, Emilio Praga und I. U. Tarchetti suchen nach Schreibweisen jenseits des nationalen Kanons. Während Francesco de Sanctis in seiner italienischen Literaturgeschichte dem gerade geeinten Italien sein ideologisches Fundament verleiht, können diese Autoren nur Trümmer des Nationalen erkennen. Sie pflegen ein Diskontinuitäts- und Generationsbewusstsein, neue Formen der Performativität, der literarischen Sprachkritik und verherrlichen die Langeweile. Mit ihrer Kritik an den positivistischen Wissenschaften bewegen sich die Scapigliati in ihren fantastischen, grotesken, morbiden Texten auf der Schwelle zur ästhetischen Moderne. Das vorliegende Buch ist die erste deutschsprachige Monographie zur Scapigliatura. Es versteht sich daher auch als Einführung in das Text- und Selbstverständnis der Gruppe und strebt eine Neubewertung ihrer Rolle in der Literatur- und Kulturgeschichte an.

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Kathrin Ackermann-Pojtinger in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, Bd. 64, Heft 4 (2014), 513ff

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Ludger Scherer in: Italienisch, 71 (Mai 2014), 121ff




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