Die Wahrnehmung des Dritten Reiches in der unmittelbaren Nachkriegszeit (1945/1946)



Die vorliegende Abhandlung versteht sich als empirische, textgestützte Untersuchung zur Wahrnehmung des Dritten Reiches in dem von der historischen Forschung bisher kaum beachteten Zeitraum 1945/46. Gegenstand der Analyse sind drei gesellschaftliche Bereiche, deren Repräsentanten in besonderer Weise beanspruchten, für das staatlose deutsche Volk einzutreten: Parteien, Kirchen und Universitäten. Als Materialbasis dienen programmatische Verlautbarungen, Hirtenbriefe und Synodalbeschlüsse sowie Reden, die zur Wiedereröffnung der Universitäten gehalten wurden. Untersucht werden das Wahrnehmungsbild des Dritten Reiches, die angebotenen Erklärungen für die geschichtlichen Wurzeln und die Herrschaft des totalitären Staates, die Selbstprüfung wegen eines etwaigen eigenen Schuldanteils bzw. der jeweils vertretenen Klientel, die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus, die Wertung des Widerstandes gegen das Regime und das Urteil über die Folgen der Herrschaft des Nationalsozialismus. Zwar wurden Nationalsozialismus und Drittes Reich stets einschränkungslos abgelehnt, die Antworten auf Genese und Herrschaftspraxis, Verbrechen und Schuld fielen bei den Repräsentanten der Parteien, Kirchen und Universitäten jedoch sehr unterschiedlich aus.

 
 
 

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Jörg Seiler in: Rottenburger Jahrbuch für Kirchengeschichte, Bd. 24 (2005), 337f

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Rita Thalmann in: Francia, 32/3 (2005), 308f

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Daniel Schalz in: Die Berliner Literaturkritik, http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/ueber-graeber-vorwaerts.html

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Christoph Classen in: H-Soz-Kult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezbuecher&id=651

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