Was heißt das eigentlich und im Grunde genommen, einer anderen Person zu verzeihen? Was ist der Gegenstand des Verzeihens? Oder anders gesagt, was verzeihen wir überhaupt, wenn wir verzeihen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Gegenstand des Verzeihens überhaupt zur Gegebenheit kommen kann? Was sind die charakteristischen Merkmale dieses besonderen Gegenstandes? Was für eine Art von Erlebnis ist das Verzeihen? Handelt es sich um einen Akt oder um eine Stellungnahme? Können wir im Namen anderer Personen verzeihen? Ist das Verzeihen ein sozialer Akt, der - wie jeder soziale Akt - vernehmungsbedürftig ist?

Mit Hilfe der Anwendung einer phänomenologisch-philosophischen Methode wendet sich der Autor dem fundamentalen Phänomen des Aktes des Verzeihens, aber auch der Disposition (Tugend) bzw. der Bereitschaft zum Verzeihen und benachbarten Akten wie der Verlautbarung des Verzeihens und der Bitte um Verzeihen zu. Im Zentrum seiner Abhandlung aber steht das Verzeihen als solches und der Versuch, dessen Wesen, Gründe, Bedingungen der Möglichkeit, usf. zu ergründen.