Der Blick der Liebenden und das Auge des Geistes

Die Bedeutung der Melancholie für den Diskurswandel in der Scuola Siciliana und im Dolce Stil Nouvo


1. Auflage, 2006
381 Seiten

ISBN: 978-3-8253-5209-7
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Romanistik
Reihe: Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Band: 27
lieferbar: 30.10.2006

Schlagwörter: Minnesang, Liebeslyrik, Giacomo (da Lentini), Melancholie (Motiv), Lentini, Giacomo da, Cavalcanti, Guido, Scuola Siciliana, Italienische Liebeslyrik, Scholastik, Melancholie


Melancholie und Liebe, seit der Antike miteinander assoziiert, stehen im Zentrum dieser Studie über die Scuola Siciliana und den Dolce Stil Nuovo. Die Umdeutung des Liebesbegriffs von einem, zwar idealisierten, aber erotisch fundierten Motiv hin zum philosophischen Konzept, die sich im Laufe des 13. Jahrhunderts in der Lyrik vollzieht, ist einerseits durch epistemologische Neuerungen motiviert, der Liebesphänomenologie aber andererseits durch ihr melancholisches Substrat von vornherein eingeschrieben. Sinnliche Wahrnehmung und die Reflexion des Liebesobjekts, die letztlich zu einer Aufwertung der individuellen Imagination, daneben aber zu einer prekären Entkoppelung von der Welt führen, sind grundlegend durchsetzt mit Aspekten der Melancholie.

Diese Entwicklung wird anhand von Texten Giacomos da Lentini, Guido Guinizzellis, Guido Cavalcantis und Dantes nachgezeichnet.

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Susanne Knaller in: Zeitschrift für Germanistik, NF 3, 2008, XVIII, 3 (2008), 658ff