Thomas More und die Sprachenfrage

Humanistische Sprachtheorie und die ‚translatio studii’ im England der frühen Tudorzeit


1. Auflage, 2009
367 Seiten

ISBN: 978-3-8253-5575-3
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Anglistik/Amerikanistik
Reihe: Anglistische Forschungen, Band: 397
lieferbar: 16.04.2009

Schlagwörter: Tudorhumanismus, Bibelphilologie / Bibelübersetzung, translatio studii, Sprachtheorie, humanistische, More, Thomas


Die Studie versucht das Gesamtwerk Thomas Mores aus historisch-diskursanalytischer Perspektive neu zu deuten, indem sie statt von der umstrittenen Biographie des Autors von der äußerst ambivalenten Rezeption der Sprach- und Wissenschaftstheorie des erasmischen Humanistenkreises im England der frühen Tudorzeit ausgeht. Eine Weltsicht, die die menschliche Sprache als stets wandelbare und kontingente Größe mit nie dagewesener Radikalität zum Dreh- und Angelpunkt von Wissenschaft und Gesellschaft erhob, generierte neue und drängende Fragen nach dem Zustandekommen von textueller Autorität, nach der Manipulierbarkeit zwischenmenschlicher Kommunikation und der Verlässlichkeit zeichenhafter Repräsentation an sich. Indem sie diesen Grundfragen im diskursiven Umfeld der Schriften Thomas Mores – von den wissenschaftspolitischen Diskussionen der Frühwerke bis hin zu den sprachzentrierten Auseinandersetzungen um Bibelübersetzung und ‚sola-scriptura’-Prinzip in Tyndales Reformationstheologie – differenziert nachgeht, zeichnet die Autorin ein Panorama des frühen Tudorhumanismus, das die Selbstvermarktungsstrategien des Erasmuskreises ebenso kritisch hinterfragt wie die umstrittene Allianz von Humanismus und Reformation.

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Uwe Baumann in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch, 52. Bd. (2011), 407ff

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Sebastian Sobecki in: Anglia, Bd 129 (2011), Heft 1-2, 161ff

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Ralph Keen in: Renaissance Quarterly, Vol. 63.2 (2010), 554f