Latentes Agitieren: „Nabucco“, 1816–1842

Zu Giuseppe Verdis früher Erfolgsoper, ihren Prätexten, ihrem Modellcharakter


1. Auflage, 2010
244 Seiten

ISBN: 978-3-8253-5685-9
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Romanistik
Reihe: Studia Romanica, Band: 152
lieferbar: 20.01.2010

Schlagwörter: Politik, Mythologie, opera oratorio, Solera, Temistoele, Musiktheater, Nabucco-Stoff, Niccolini, G. B., italienische Oper, Verdi, Guiseppe


Verdis »Nabucco« erfreut sich musikalisch wie thematisch anhaltend großer Beliebtheit. Unterschiedliches ist in dieses Werk und seine Glanzlichter hineingedeutet worden. Die Textgrundlage, deren mangelnde Kohärenz als Grund solcher Offenheit behauptet wird, steht allerdings der später vom Komponisten selbst beförderten Mehrzweckverwendung entgegen. T. Solera, der Librettist, lieferte – das zeigt die Analyse des literarisch-politischen Kontexts – eine planvoll als »Parodie« konstruierte Vorlage, um sie in die aufkommende Opposition gegen Habsburg zu lancieren. Ihre erste Bezugsgröße ist eine seinerzeit strenger Zensur unterworfene Tragödie G.B. Niccolinis, in der verschlüsselt das Scheitern Napoleons thematisiert ist. Das Sujet erlebte, unter Rückgriff auf das ältere Teatro Sacro, ideologische Korrekturen, bis schließlich Solera dem Stoff durch erneute Umakzentuierung Aktualität und spektakulären Erfolg brachte. Entscheidend war dabei die Musik, für die Verdi sein aus dem zeitgenössischen Opernschaffen gewonnenes Wissen einsetzte.

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in: Dreiklang, Nr. 3 (2013), 33

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Albert Gier in: Romanische Forschungen, 123 (2011), Heft 4, 507ff

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in: Mitteilungen des Dokumationszentrums für Librettoforschung, Nr. 19 (Sept. 2010), 3