Jean Racine zwischen Kunst und Politik

Lesarten der Alexandertragödie


1. Auflage, 2010
248 Seiten

ISBN: 978-3-8253-5728-3
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Romanistik
Reihe: Studia Romanica, Band: 160
lieferbar: 03.08.2010

Schlagwörter: Literatur /17. Jahrhundert, französische Klassik, Le Brun, Charles, Alexanderdarstellungen, Staatskunst, Enkomiastik, Herrschaftskritik, Ludwig XIV., Alexander der Große, Racine, Jean


Als Ludwig XIV. zu Beginn seiner Alleinregierung als „Nouvel Alexandre“ auftritt und Künstler wie der Maler Charles Le Brun Motive aus dem Leben Alexanders des Großen wählen, um Herrschertugenden zu feiern, eröffnet Jean Racine seine Karriere als Dichter und ‚courtisan’ mit der Tragödie ‚Alexandre le Grand’ (1665). Welches Alexanderbild inszeniert Racine? Ist die Aussage des Stückes eine rein enkomiastische, wie der kulturpolitische Horizont es nahe legt? Oder entwickelt Racine rhetorische Strategien, die eine solche Eindeutigkeit in Zweifel ziehen und das Lob in Tadel umschlagen lassen?
Das Werk Jean Racines im Spannungsverhältnis zwischen politischer Konformität und Herrschaftskritik zu situieren, ist Thema der vorliegenden Studie. Sie stellt drei Lesarten der von der Forschung bisher weitgehend unbeachteten Alexandertragödie vor und beschreibt Verfahren zur Aufrechterhaltung von Ambivalenz, die eine kritische Perspektivierung der Herrschaft Ludwigs XIV. erst ermöglichen.

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Franziska Sick in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, Bd. 61, Heft 2 (2011), 226ff