Wahre Wunder

Tiere als Funktions- und Bedeutungsträger in mittelalterlichen Gründungslegenden



Im Mittelalter entstehen zahlreiche Legenden, die die geschichtlichen Anfänge von Völkern bzw. Stämmen, Dynastien, Städten und nicht zuletzt geistlichen Institutionen zum Gegenstand haben. Erzählt wird dabei von Wunderbarem wie von tatsächlich Geschehenem: von Hirschen mit leuchtendem Geweih, die den Ort für ein Kloster bezeichnen, von wilden Ebern, die auf wundersame Weise immer wieder dieselbe Stelle aufsuchen, und Ähnlichem mehr. Anhand der Funktion und Bedeutung von Tieren unternimmt die Studie den Versuch, die eigentümliche Zwitterstellung der mittelalterlichen Gründungslegenden zwischen fictum und factum, d. h. ihre spezifische Fiktivität und Authentizität, herauszuarbeiten, um so zu einer genaueren Bestimmung der bisher wenig beachteten Textsorte zu gelangen. Ein eigenes Kapitel ist dabei dem Vergleich mit fiktionalen Werken gewidmet – am Beispiel der Jagd auf den weißen Hirsch in den Lais der Marie de France, den ‚Erec’-Romanen Chrétiens de Troyes und Hartmanns von Aue sowie in Gottfrieds von Straßburg ‚Tristan und Isolde’.

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Luuk Houwen in: Arbitrium, 31 (2013), Heft 3, 292ff

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Martina Giese in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Bd. 70.2 (2014), 989f

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An Smets in: Cahiers de civilisation médiévale, 57 (2014), 388ff

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Tina Boyer in: Journal of English and Germanic Philology, 113.1 (2014), 111f

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Julia Eva Wannenmacher in: Archiv für Kulturgeschichte, 95.1 (2013), 211ff

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Rudolf Suntrup in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, Bd. 135 (2013), Heft 1, 107ff

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Thomas Honegger in: Mittellateinisches Jahrbuch, Bd. 47,1 (2012), 477ff

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Baudouin Van den Abeele in: Scriptorium / Bulletin Codicologique, 2012, 1, 39 [91]

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in: Medioevo Latino, XXXIII (2012), 1035 [11509]