Exilerinnerungen deutschsprachiger Juden an Shanghai 1938–1949



Shanghai, die internationale Hafenmetropole am Chinesischen Meer, bedeutete für deutsche und österreichische Juden, die Ende der 1930er Jahre verzweifelt nach einem Aufnahmeland suchten, sowohl geografisch als auch kulturell das Ende der Welt. Dennoch bot die Stadt zwischen 1938 und 1949 einer der größten deutschsprachigen jüdischen Exilgemeinden Zuflucht vor dem Nationalsozialismus. Die Shanghaier Migrationserfahrung – die Umstände der Aufnahme, die Lebensbedingungen in der besetzten Stadt sowie die Exildauer – stellt eine einzigartige und häufig als „exotisch“ beschriebene Exilerfahrung im Kontext des Zweiten Weltkriegs dar.

Die alltagsgeschichtliche Analyse der Flucht- und Exilgeschichten der Shanghaiflüchtlinge, von denen nur ein geringer Teil veröffentlicht wurde, vermittelt tiefe und persönliche Einblicke in die unbekannten Lebenswelten, in denen sich die Shanghaiflüchtlinge behaupten mussten. Mit dem Erinnerungsdiskurs über das Shanghaier Exil wird ein wichtiger Meilenstein in der Überwindung der eurozentrischen Sicht des Zweiten Weltkriegs gesetzt.

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Thomas Lange in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, 76 (2018), 375-377; DOI: http://dx.doi.org/10.15463/rec.reg.1512256326

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Ruoyu Zhang in: Exil, 36.2 (2017), 140-142

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Karl Müller in: Chilufim, 24/2018, 112ff