Makom – deterritorialisiert

Gegenorte in der deutschsprachigen jüdischen Literatur



Die deutschsprachige jüdische Literatur zwischen Prager Kreis und Ausreise nach Erez Israel widersetzt sich der Statik und Grenzziehung zeitgenössischer Nationalliteratur. Als ‚Kleine Literatur‘ entwirft sie Raumkonzepte, welche die politische Ordnung der Diskurse durch ihre Öffnungen und Ausweitungen unterlaufen und zugleich weiterschreiben. In Reiseberichten, Tagebüchern und Erzählungen bilden sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts distinktive Heterotopien heraus, die als Lagerungsbeziehungen einer Stabilisierung der jungen israelischen Gesellschaft dienen.

Die ursprünglich utopische Erwartungshaltung schlägt in den literarischen Texten zwischen Prag und Tel Aviv in heterotopische Raumentwürfe um, in Schwellenräume wie etwa Schiff, Friedhof, Bibliothek und Café. In ihrer Interpretation wird Raum nicht nur imaginär-literarisch gedacht, sondern in seinen realpolitischen und historischen Bezügen gelesen, die sich in Formen der Interaktion, der Identifizierung und Ausgrenzung äußern.

 
 
 

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Anna-Dorothea Ludewig in: MEDAON, 14 (2020), Nr. 27, URL: https://www.medaon.de/de/artikel/marjan-asgari-makom-deterritorialisiert-gegenorte-in-der-deutschsprachigen-juedischen-literatur/

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Peter Meilaender in: Journal of Austrian Studies, 53.4 (2020), 117-119

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Steffen Höhne in: brücken, NF 26/1 (2018/2019), 155-157

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Lukas Pallitsch in: literaturkritik.de, 3/2020, URL:https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=26552

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