Tragödie und Verhaltensnorm in der italienischen Renaissance


1. Auflage, 2019
298 Seiten

ISBN: 978-3-8253-6977-4
Sortiment: Buch
Ausgabe: Gebunden
Fachgebiet: Romanistik
Reihe: Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beihefte, Band: 93
lieferbar: 15.01.2020

Schlagwörter: 16. Jahrhundert, Cinquecento, Gattungsgeschichte, italienische Literatur, Rinascimento, Spätmittelalter, volgare, Tragödie, Dramatik, Renaissance, höfische Kultur, Aristoteles-Rezeption


In dem geistigen Klima der Renaissance blüht die Dramenkultur im ‚volgare‘ auf. Das Bemühen gilt dem Wiedergewinnen einer antiken Festkultur bei gleichzeitiger Schaffung einer italienischen Theatertradition, allen voran die der Tragödie. Dabei wird die tragische Dichtung zur bevorzugten Gattung der Inszenierung von sozio-politischen Zusammenhängen und höfischen Verhaltensweisen.

Die rinascimentalen Versuche zur Etablierung einer ‚regulären‘ Tragödie sind demzufolge einem Spannungsfeld mehrerer Wirkkräfte ausgesetzt: aristotelische sowie höfische Konformitätsbestrebungen einerseits und tragisch-subversive Innovationsschübe anderseits. Anhand einer systematischen Analyse von weitgehend unbekannten Tragödien, vorwiegend aus dem Zeitraum zwischen den 1540er und 1590er Jahren des Cinquecento, wird das Wechselspiel von extratextueller Systemkompatibilität und intratextueller tragischer Handlungsmodellierung aufgezeigt.

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Rolf Lohse in: Le Moyen Âge, CXXVIII.1-2022, 276-278