Umschrift und Einmischung

Robert Neumanns Schreiben zwischen Selbst(er)findung, Parodie und Engagement



Zu Lebzeiten wurde er gern mit Superlativen bedacht, mit literarischen Fixsternen wie Lessing und Thomas Mann, Voltaire, Swift oder Balzac verglichen. Seit seinem Tod im Januar 1975 ist es still um Robert Neumann (1897–1975) und sein Werk geworden. Geblieben ist fast ausschließlich die Erinnerung an die brillanten Literaturparodien, mit denen Neumann 1927 schlagartig berühmt geworden war.

Als eine der ersten umfangreicheren literaturwissenschaftlichen Untersuchungen widmet sich die vorliegende Studie zentralen Text- und Themenkomplexen von Neumanns Werk. Das Parodistische wird dabei nicht, wie bisweilen geschehen, als rezeptionsverfälschendes Moment, sondern als essentieller Bestandteil von Neumanns Schreiben verstanden, der für die autobiographischen Schriften und ihre literarische Inszenierung dynamischer Erinnerungsprozesse ebenso zentral ist wie für die politisch engagierten Bücher, bis hin zu dem 1965 im Kontext des Frankfurter Auschwitz-Prozesses erscheinenden Roman ‚Der Tatbestand oder Der gute Glaube der Deutschen‘.

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Till Kinzel in: Informationsmittel (IFB), 24 (2016), 4 [08], URL: http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=8103

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Holger Pils in: Germanistik, Bd. 56 (2015), Heft 3-4, 795f [5566]