Fremdsein ist eine Eigenschaft, die vom Subjekt erlebt und definiert wird und kulturell eingebettet ist. Bei Konfrontation mit dem Fremden befindet sich das Subjekt in einem Spannungsfeld – zwischen dem bisher Erfahrenen und Gelernten und einem neuen Eindruck, der noch unerklärt bzw. fremd scheint und erst angeeignet werden muss. Hierbei geht es sowohl um die Aspekte der eigentätigen Konstruktion als auch der Rekonstruktion der physischen wie der sozialen Realität, in die das Subjekt immer schon eingebettet ist.

Der interdisziplinäre Band fragt aus sozial- und erziehungswissenschaftlicher, psychologischer, linguistischer und historischer Perspektive, wie sich verschiedene Ausgangslagen der Subjekte, ihre Interessen und ihre Kompetenzen auf die Aneignung des Fremden auswirken, wie die Subjekte diese Prozesse gestalten und ihnen Bedeutung geben. In theoretischen Auseinandersetzungen sowie durch empirische Fallbeispiele wird die enorme Komplexität des gesellschaftlich eingebetteten Aneignungsprozesses deutlich. Die internationalen Beiträge sind auf Deutsch und Englisch verfasst.

 
 
 

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Cristina Allemann-Ghionda in: Zeitschrift für Pädagogik, Heft 1/2022, 119-125

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