Zeit der Imagination

Das Imaginäre (in) der englischen Romantik



Die Frage nach Leistung und Rang der Imagination tritt in der Romantik ins Zentrum poetologischer, ästhetischer, philosophischer und theologischer Erörterungen. Insbesondere William Wordsworth und S. T. Coleridge haben sich ihr intensiv gewidmet – in komplexen poetischen Inszenierungen ebenso wie in theoretischen Abhandlungen oder fragmentarischen Notizen. Was die Imagination ist, erkunden die Romantiker auf zwei unterschiedlichen Feldern: zum einen in Analysen der empirischen Naturerfahrung, zum anderen im Kontext der Offenbarung. Die von Aristoteles begründete Phänomenologie der Imagination findet in Coleridges Imaginationstheologie ihren Kulminations- und Umschlagspunkt. In ihr wird die Imagination mitsamt ihren Produkten in einem obersten, unüberschreitbaren Prinzip begründet. Ästhetik geht in Theologie auf, Theologie wird zur Theorie des Imaginären.

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Norbert Lennartz in: Literaturwissenschaftliches Jahrbuch, 52. Bd. (2011), 435ff

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Adelheid Kegler in: Inklings, 27 (2009), 310ff