Wolken haben die Vorstellungs- und Denkkraft des Menschen von jeher bis heute bewegt, als Naturgebilde, die ihm das Leben verbürgende Wasser bereithalten, in Unwettern ihn bedrohen, als Durchgangsbereich von der materiellen irdischen Welt zur ideellen der Götter oder der Ideen. Als schwebende Paradoxien von Polymorphie und Amorphie, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Fassung und Unfassbarkeit markieren Wolken Grenzen des Repräsentierbaren und haben entsprechend immer neu künstlerische und proto- bis wissenschaftliche ‚Fassungen‘ angeregt.

Das Buch stellt an ausgewählten, vor allem literarischen Beispielen von der europäischen Antike bis zur Gegenwart Gestaltungen dieses dem Menschen lange unverfügbaren und weiterhin nicht vollständig in seinem prozessualen Verlauf bestimmbaren Phänomens vor, auf das ein Doppel-Blick gerichtet wird: auf die jeweils entwickelten künstlerischen Strategien im Horizont des gegebenen Standes des meteorologischen Wissens.

 
 
 

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