Gadamers philosophische Hermeneutik und die Literaturwissenschaft

Marbacher Kolloquium zum 50. Jahrestag der Publikation von ‚Wahrheit und Methode’



In keiner geisteswissenschaftlichen Disziplin hat Gadamers Hermeneutik tiefere Spuren hinterlassen als in der Literaturwissenschaft. Bezugnahmen auf ‚Wahrheit und Methode’ bilden längst eine Art ‚Koine’ der Selbstverständigung des Fachs. Der aus einem Kolloquium im Deutschen Literaturarchiv Marbach hervorgegangene Band bilanziert diesen Bestand: Im ersten Teil diskutieren Jean Grondin, Dieter Teichert, Norbert Groeben, Tilmann Köppe u.a. Gadamers Theorievorschläge und deren Rezeption durch so wirkungsmächtige Literaturwissenschaftler wie Hans-Robert Jauß, E.D. Hirsch und Frank Kermode. Dabei geht es nicht nur um wissenschaftsgeschichtliche Befunde, sondern um eine aktuelle Kritik der Leistungen Gadamers. Im zweiten Teil des Bandes befassen sich David Wellbery, Rüdiger Görner, Sandra Kluwe, Gerhard Buhr u.a. mit Gadamers Interpretationen zu Goethe, Hölderlin, George, Rilke und Paul Celan. Neben vergleichenden Perspektiven, so auf die Interpretationsmanier Heideggers, werden auch hier die Prämissen der Gadamerschen Auslegungspraxis herausgearbeitet und auf ihre hermeneutische Produktivität hin befragt. Eine Podiumsdiskussion, in der Dieter Henrich, Glenn Most, Karlheinz Stierle und Rainer Warning Gadamers interpretationstheoretische Zentralmetapher des Text-Leser-Gesprächs erörtern, rundet den Band ab.

 
 
 

""
Petra Boden in: Weimarer Beiträge, 60.4 (2014), 632ff

""
Thomas Groß in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.2.2013 (Nr. 49), N4

""
Franz Schneider in: Rhein-Neckar-Zeitung, Magazin, 12./13. Jan. 2013, 6

Inhalt (PDF 217kB)