Über das philosophische Denken im frühneuzeitlichen Mexiko



Das erste Mal, dass auf dem amerikanischen Kontinent philosophisch im Sinne westlicher Vorstellungen gedacht wurde, geschah zu Beginn der spanischen Eroberung Mexikos ab 1530, das bis zur Unabhängigkeit 1821 als Neuspanien bezeichnet wurde. Der Band unternimmt im ersten Teil den Versuch einer generellen Standortbestimmung, indem er den begrifflich-politischen Kontext diskutiert, der für den philosophischen Wissenserwerb relevant war und der politische Diskussion ermöglichte.

Am Beispiel von Vasco de Quiroga wird im zweiten Teil gezeigt, dass die unmittelbare Erfahrung der sich radikal verändernden Gesellschaftsstrukturen im frühneuzeitlichen Mexiko einen wesentlichen Einfluss auf die politische Begriffsbildung ausübte, indem die Lektüre literarischer Bezugspunkte, vor allem Morus’ Utopia, im Hinblick auf die indigene Bevölkerung in Form der ‚pueblos-hospitales‘ instrumentalisiert wurde.

 
 
 

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