Dieser Band untersucht die Bildhaftigkeit (Ikonizität) von Sprache. Seit der Antike fragt man sich, ob die Relation zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem motiviert oder willkürlich ist. Die Frage nach dem Zusammenhang von Form und Bedeutung gehört somit zu den ältesten Fragen linguistischer bzw. sprachphilosophischer Beschäftigung.

Im Zentrum dieses Buches steht das Aufdecken ikonischer Phänomene in der Grammatik des Deutschen auf den Ebenen von Phonologie, Morphologie und Syntax. Ebenfalls wird untersucht, welche Rolle Ikonizität im Sprachwandel und Erstspracherwerb spielt, sowie ob/wie verschiedene Grammatiktheorien das Phänomen in ihre Modelle integrieren. Ein Kapitel widmet sich zudem ikonischen Phänomenen in der Deutschen Gebärdensprache, in dem es auch um die Frage geht, welchen Einfluss die Modalität auf Bildhaftigkeit in der Sprache nimmt (lautliche vs. visuell-gestische Modalität). Weitere Beschäftigungsbereiche werden in der Einleitung mit ersten Literaturhinweisen angeführt.

Wenngleich vornehmlich das Deutsche betrachtet wird, werden auch fremdsprachige Beispiele in die Darstellung einbezogen, da es ikonische Phänomene gibt, die im Deutschen nicht oder wenig, in anderen Sprachen aber sehr prominent, belegt sind.