Mit dem Begriff ‚transmedial‘ wird der Fragebezug zwischen medialen Konfigurationen und dem, was gemeint ist, ins Blickfeld der Forschung gerückt. Digitale Technologien und weltweite Netzwerke haben ein Neudenken dieses Sinnzusammenhangs gefordert und Debatten über das transmediale Spannungsverhältnis zwischen Mediengebundenheit und Mediendurchlässigkeit um die Annahme einer radikalen Transitivität aller Inhalte und Verfahren erweitert.

Um aktuelle Um- bzw. Neuwertungen geht es im jüngsten Band der Arbeitsgemeinschaft „Kulturelle Dynamiken“. ‚Transmedialisierung‘ widmet sich Prozessen der Formation und Transformation im Spannungsfeld von ‚Transitivität‘ und ‚Kreativität‘. Aktuelle Beispiele liefern Comic, Literatur und Film, Mode, zeitgenössisches Musiktheater und kulturelles Erbe, bildgebende Verfahren in der Neuromedizin, Akustikdesign, Franchises, Spieleindustrie und kommerzielle ‚cross-promotion‘, digitale Lern-Apps, Simulation und Augmented Reality. In einem übergreifenden Sinn wird Transmedialisierung als Leitkonzept kultureller Produktionsforschung und als Forschungsprinzip an sich diskutiert.